Sulz/Vöhringen-Wittershausen - Den Saisonauftakt am Wochenende beim Sulzer Crossopening auf der Rennstrecke beim Gipswerk Knauf in Wittershausen hatten sich die meisten Cross-Fahrer wohl etwas anders vorgestellt. Satt frühlingshaften Temperaturen gab es am Samstag Schnee und Schlamm.
Dennoch waren mehr als 200 Fahrer aus ganz Süddeutschland, der Schweiz und Österreich gekommen. Am Samstag hatten sich noch kurzfristig zwölf Teilnehmer aus Bludenz im Vorarlberg angemeldet. Allerdings reisten Fahrer am Samstagabend auch ab, da sie nicht mit einer Besserung der Wetterverhältnisse rechneten.
Auf dem Gelände jaulten immer wieder vor dem Start die Motoren auf. Es roch nach Benzin und Abgasen. Die Enduros legten am Samstag eine Testrunde ein, dann ging es an den Start. Ein spannender Moment: Rennleiter und Organisator Karl-Heinrich Schaumann zündete einen Böller – das war der Startschuss. Knapp 100 Rennfahrer gaben Vollgas und erreichten auf der kurzen Geraden schon mal an die 100 Stundenkilometer. Der erste Unfall ereignete sich schon hier: Zwei Fahrer kamen sich in die Quere und stürzten. Zum Glück verletzte sich keiner von beiden, aber nur einer konnte weiterfahren, der andere gab frustriert auf.
Die rund drei Kilometer lange Strecke war zwar flüssig angelegt, wurde aber bei der Nässe durch den zunehmenden Schneefall am Samstagnachmittag immer glitschiger. Meterhoch flog der Dreck, wenn die Fahrer beschleunigten. Nach zweistündiger Renndauer hatten die Enduros Furchen bis zu einem halben Meter Tiefe in den aufgeweichten Boden gepflügt. Da war es kein Wunder, dass es immer wieder zu Stürzen kam. Die Kälte machte den Fahrern weniger aus: Moto-Cross bedeutet auch große körperliche Anstrengung. Und so mancher fühlte sich in dem Dreck und Schlamm richtig wohl. Allerdings gab es Probleme bei der Zeitmessung, wenn die Transponder zu sehr verschmutzen – und vereinzelt Ärger bei der späteren Siegerehrung.
Die Junioren und die Mofafahrer waren zuerst auf der Strecke. Wie bei den Enduros galt auch bei ihnen: Wer in der vorgegebenen Zeit die meisten Runden zurücklegte, hatte gewonnen. Innerhalb von zwei Stunden schaffte das beste Mofa-Team 26 und die Gewinner bei den Enduros 30 Runden.
Richtig ab ging es am Sonntag bei den Cross-Fahrern: Zehn verschiedene Klassen waren am Start, darunter auch Quads. Das Wetter war zwar eisig, doch es blieb trocken. Die Strecke, die sich inzwischen in einen Acker verwandelt hatte, stellte aber höchste Ansprüche an das fahrerische Können und das Material.
Angesichts des Wetters konnte Organisator "Bumme" Schaumann mit der Teilnehmerzahl gerade noch zufrieden sein. Die TSG Wittershausen, die die Bewirtung übernommen hatte, weniger: Im Zelt hätte, vor allem abends, durchaus noch etwas mehr Betrieb sein können.